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Japanischer Animationsstil. Der Begriff Anime ist die Kurzform für das japanische animeeshon, welches wiederum ein englisches Lehnwort ist (animation). Seine visuellen Merkmale teilt sich Anime mit seinem großen Bruder Manga (Japanische Comichefte und Graphic Novels); beide treten das Erbe der Werke Osamu Tezukas an, den man als Vater der modernen kommerziellen Kunst Japans bezeichnen könnte.

Der Stil ist am besten für seine frühen Charakteristika "große Augen, kleine Mund, winzige Nase" und das weite Spektrum an Themen und Genres, die der abdeckt, bekannt. Im Gegensatz zu den USA und Deutschland (wo es immer noch in einem "Ghetto" für Kinderserien feststeckt) behandelt Japan Anime als ein einfaches Medium so wie viele andere Medienformen auch. Dadurch erreicht Anime dort ganz andere (vor allem mehr) Bevölkerungsschichten, auch wenn sich die demographische Gruppe der Fernsehzuschauer ohne Zweifel zum Hauptteil aus Kindern zusammensetzt.

Dieser Animationsstil kann in Genres wie Sci-Fi sehr nützlich sein, da eine solche Serie ansonsten zu teuer in der Produktion wäre. Aus diesem Grund sind eine Menge japanischer Fernsehsendungen und Filme animiert; es gibt auch (oder es gab bis vor kurzem) einen großen Markt für Direct-to-Video-Animationen (auch bekannt als OVAs). Die meisten dieser Produktionen sind nicht an Themen für Kinder unter zwölf Jahren orientiert.

Vielleicht Überrascht es, dass der klassische Anime-"Stil" der amerikanischen Animation entwuchs. Tezuka wurde stark von den Werken Walt Disneys beeinflusst und passte den Disney-Stil an japanische Verhältnisse an (laut anderen Quellen war seine größte Inspirationsquelle eigentlich Betty Boop, einer von Tezukas Lieblingscharakteren). Nachfolgende Schöpfer von graphischen Werken kopierten seinen Stil, was zu dem charakteristischen "große Augen"-Stil von Anime und Manga wurde und sich noch für viele Dekaden nach den 50ern halten sollte (Shirow Masamune, ebenfalls Künstler/Autor, sagte zu diesem Thema: "Ich habe davon gehört, dass sich einige Leute über die großen Augen und kleine Nasen und Münder in japanischen Manga beschweren. Aber ich sehe keinen großen Unterschied, wenn ich mir daneben Disney Charaktere ansehe").
Tezukas Werke kreierten sowohl Manga als auch Anime in der Form, die wir heute kennen. Seine bahnbrechende Schöpfung — und diejenige, die man im Westen am ehesten kennt — war Tetsuwan Atom (Mighty Atom), hierzulande besser bekannt als Astro Boy.

Es ist wichtig, zwischen der westlichen und japanischen Definition von "Anime" zu unterscheiden. Wie bereits im obigen Absatz angedeutet, ist "Anime" nicht einmal ein Stil, sondern bloß ein Begriff, der in Japan für alle Animationsstile gebraucht wird, ganz gleich ob westlich oder östlich, cel oder CG. Deshalb ist es möglich, dass man auf japanischen Webseiten Disney-Filme in der "Anime"-Rubrik wiederfindet, wie zum Beispiel auf Amazon.co.jp.
Außerhalb von Japan bedeutet "Anime" ganz strikt "japanische Animation", während nicht-japanische Animation unter dem Begriff "Cartoon" oder "Zeichentrick" abgelegt wird. TV Tropes richtet sich nach der westlichen Definition, sodass japanische Cartoons unter "Anime" und westliche Werke unter "Westliche Animation" zu finden sind.

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