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De / Einmischung von oben

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Was die Manager von Fernsehanstalten tun, um ihren Job zu rechtfertigen: Sich in den kreativen Prozess einmischen, der für die Erstellung von Fernsehshows verantwortlich ist.

Eine erfolgreiche Idee in der Fiktion — gerade bei Fernsehsendungen — ist, egal ob Manager dies nun gerne zugeben oder nicht, ein Glückstreffer. Sie verstehen nicht, was wirklich einen "Hit" ausmacht. Niemand tut das! Man kann niemals vorhersehen, ob die Zuschauer etwas mögen werden, bis sie es tatsächlich sehen. Ein Ergebnis dessen ist, dass Manager versuchen, gleichzeitig konservativ auf bekannte Formeln zu bauen und neue Erfolge zu imitieren.

Dies manifestiert sich in erzwungenen Änderungen an Sendungen, die als zu anders und anspruchsvoll angesehen werden, um sie "weniger riskant" oder "zielgruppengerechter" zu machen — in anderen Worten, eine höhere Einschaltquote liefern. "Zielgruppengerechter" ist üblicherweise synonym zu "mehr Action" und/oder "mehr Sex".

Allerdings entzieht dieser Prozess dem "Opfer" oft auch genau das, was die Show einzigartig und interessant macht — nicht selten gerade zu dem Zeitpunkt, an dem die Show rapide an Zuschauern gewinnt, welche die Unterschiede und Richtung zu schätzen wissen. Das Ende der Show ist eher die Regel denn die Ausnahme. In den schlimmsten Fällen kann Einmischung von oben zu Adaptions Verfall, unfreiwillige Charakter Entgleisung oder gar Autor an Bord führen. Am Ende dieses Lebenszyklus liegt dann Too Good To Last oder Vom Sender Ruiniert, wenn ein Manager irgendwo in der Hierarchie die Serie aus welchem Grund auch immer nicht mag. Autoren und Regisseure können mittels Writer Revolt zurückschlagen.

Gelegentlich ist dies das Ergebnis von dem Glauben, die Zuschauer bestünden vollständig aus abergläubigen Vollidioten, die vor allem flüchten, das auch nur einen Tick zu ungewöhnlich oder deprimierend ist. Sind die Ergebnisse nicht wie erwartet, folgt eine Runde Schuldzuweisung und Leugnen.

Produzenten mischen sich auch aus sehr viel simpleren Gründen in Shows ein: Egobefriedigung und der Freude an der Machtausübung. Sollte eine Show, die sie derart "verbessert haben" zu einem Erfolg werden (oder sehr viel wahrscheinlicher: Ein Erfolg bleiben) war es selbstverständlich ausschließlich das Werk des Managers, das dafür verantwortlich ist.

Wenn eine Sendung es schafft, einer Einmischung von oben zu entgehen, jedoch die Sendezeit ständig gewechselt wird und keine Promotion für sie erfolgt, dann ist sie Vom Sender Ruiniert.

In aller Fairness, Manager liegen nicht immer falsch. Die Allgegenwärtigkeit dieser Trope jedoch bringt Zuschauer dazu, das Management für jeden Fehler wie ein unglücklicher retool oder einen Jump The Shark Moment verantwortlich zu machen. Dabei werden gerne Tropen wie Creator Breakdown, Protection From Editors, Writer on Board oder Author Filibuster vergessen — Dinge, die ein sich einmischender Manager sogar verhindern kann. Oft ist gerade derjenige, der die meisten Schuldzuweisungen abbekommt in Wirklichkeit unschuldig.

Siehe auch Zuschauer sind Deppen, Kreative Differenzen, Veto Von Oben, Media Watchdog und De/Moralhaxter. Gegensätzlich zu Am Zensor Vorbeimogeln.


Beispiele


Alternative Title(s): Executive Meddling

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