Viele Charaktere aus den Medien haben ihre Fans. Aber manche werden stattdessen einfach nur gehasst. Unser Fachbegriff dafür lautet: Der Jar Jar, nach Jar Jar Binks aus den Star Wars Prequels.
Wenn ein Charakter die meiste Zeit dumm in der Gegend herumsteht, blöde Sprüche von sich gibt und zu nichts zu gebrauchen ist, oder sogar den Protagonisten wie ein Klotz am Bein hängt, ist er (oder sie) wahrscheinlich Der Jar Jar.
Wenn der Jar Jar in einer Serie auftritt, und die Autoren merken, dass die Zuschauer ihn nicht mögen, kann es passieren, dass sie das auch mitbekommen, und den Charakter zum besseren ändern. Oder zumindest sterben lassen.
Manchmal gehen solche Änderungsversuche aber auch gründlich schief, wenn die Autoren den Jar Jar zu sehr mögen und ihn unmöglich perfekt machen und ihm mehr Spotlight auf Kosten der beliebteren Charaktere (also allen anderen) geben. Dann wird aus dem Jar Jar Der Autorfavorit.
Beispiele:
- Jar Jar Binks, dessen Name in Teilen von Afrika zum Schimpfwort geworden ist. Zu Recht.
- Indiana Jones und der Tempel des Todes hat zwei potenzielle Jar Jars: Die nervige Barsängerin Willie, und (für manche) Shorty. (Kann sein, dass die deutsche Synchro ihn erträglicher macht.)
- Sowohl Shinji Ikari als auch Asuka Langley Soryu aus Neon Genesis Evangelion gehören für manche in diese Kategorie.
- Kim Bauer aus Twenty Four.
- Dawn, die plötzlich aus dem Nichts aufgetauchte kleine Schwester von Buffy.
- Scrappy-Doo aus Scooby Doo. Im Englischen der Namenspate für diese Trope.
- Clippy alias Karl Klammer, aus Microsoft Office.
- Bei den Simpsons wurde in der Itchy & Scratchy Show ein dritter Charakter namens Poochie eingeführt. Der paßte überhaupt nicht zum simplen Setting und war mit seiner aufgesetzten Coolness dem Publikum derart unsympathisch, daß die ganze Serie nur gerettet werden konnte, indem Poochie praktisch vor laufender Kamera aus der Serie rausgenommennote und in einem schriftlichen Kommentar umgebrachtnote wurde.
