Ob sarkastisch, bitter, bissig oder gar neckend: Der Deadpan Snarker kann es einfach nicht lassen, zu allem und jedem seinen Kommentar abzugeben. Er oder sie wird diesen aber nicht mit einem sarkastischen Lächeln oder einer bedeutungsvollen Tonfall begleiten, um ihn als ironisch zu markieren, sondern sich jeder Gefühlsäußerung enthalten. Im Deutschen spricht man wohl am ehesten von einer trockenen Bemerkung.
Normalerweise dient der Kommentar des Deadpan Snarkers dazu, die Unsinnigkeit oder
Unbedachtheit einer Aussage oder Tat eines anderen Charakters zu beleuchten. Vor allem aber soll er Komik erzeugen.
Da dies sehr subtil geschehen kann, geht die eigentliche Botschaft nicht selten am anderen Charakter vorbei. Es entsteht zusätzliche Komik, wenn dieser die Aussage des Deadpan Snarkers ernst nimmt.
Der Deadpan Snarker ist intelligent genug, um Anführer zu sein, ihm fehlt aber meist die Energie des Helden. Aus dieser Position heraus fühlt er sich gezwungen, Zuflucht im Sarkasmus zu suchen. Nicht selten ist er der einzig Normale oder hält sich zumindest dafür.
Der Name Deadpan Snarker leitet sich von eng. deadpan (ausdruckslos, unbewegt) und einem Zusammenzug aus snide (höhnisch) und remark ab. Vielleicht hat es auch etwas mit Lewis Carrolls Gedicht zu tun.
Früher (etwa zur Zeit von Heinrich Heine, der auch einer war) hätte man ihn einen "trockenen Spötter" genannt.
Beispiele:
- Die Serie House ist ein Sonderfall, da der Titelcharakter als der größte Deadpan Snarker gelten kann.
House zu einer Frau, die aus für sie unerklärlichen Gründen schwanger ist, und ihn nun fragt, was sie tun soll: "Gründen Sie eine Religion."
- Blackadder (außer in der ersten Staffel)
- Der Narr aus Shakespeares Was Ihr Wollt. Gräfin Olivia nennt ihn "einen trockenen Narren".
